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alle recht gesund und mir gut. Der Vetter, die Base und ich
grüßen Euch herzlich.
Söflingen, den-----------
Euer
Sohn Karl.
Brief an seinen Lehrer.
Viclgechrtcr Herr Lehrer!
Nock nie habe ich gefühlt, wie gerneich zur Schule gehe und
um Sie bin. Ihre Gegenwart war mir zwar immer ein wahres
Vergnügen, allein jetzt erst fühle ich recht, was mir dieselbe war.
Dürfte ich noch in die Schule gehen, wie glücklich würde ich
seyn! Konnte ich es Ihren Schülern einprägen, was ick fühle,
o es würde keiner aus ihnen Sie je mehr beleidigen! Sie würden
vollkommen glücklich im Kreise Ihrer Jugend seyn. Verzeihen
Sic auch mir, wo ich Sic erzürnt habe! der Himmel möge Sie
belohnen für Alles, was Sie an mir gethan haben, und Sie noch
recht lange gesund erhalten? Leben Sie wohl!
Rosenfcld, den-----------
Ihr
dankbarer Schüler
Adolph Wirth.
Brief an seinen Seelsorger.
Hochwürdiger Herr Pfarrer!
Mit unbeschreiblicher Freude habe ich durch meine Eltern er-
fahren, daß Sie ihre dürftige Lage erleichtert und ihre Noth
durch mehrere Scheffel Früchten gelindert hätten. O wie glücklich
macht mich diese Nachricht. Wäre ich doch im Stande, es Ih-
nen zu vergelten, wie gerne würde ich es thun! Der All-
vergeltende Vater im Himmel gebe Ihnen tausendfach, was
Sie an meinen armen, alten Eltern thun. Verlassen Sie die-
selben nicht in ihrer trostlosen Lage, ich bitte Sic inständig dar-
um , denn ich bin nicht im Stande, bloß durch meinen Verdienst
sie nach Erfordernis zu unterstützen; und sie sind alt und schwach
und können nichts mehr verdienen. Verlassen Sie uns nicht,
wir haben sonst Niemand der uns hilft.
Mich ihrem fernern Wohlwollen empfehlend, grüße ich Sie
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Goororeckört-lnatltut
___ ()/.£ _____
Schuibuchforschur.q
Quittung.
. -^..^yjbykitop.ioijiök-
Aus 100 fl. habe ich heute von Zimpert Strahl von Cr-
singen den auf Jakobi d. I. fälligen Zins theils durch Ab-
rechnung an Taglöhnen und theils durch baar Geld mit
— !* fünf Gulden, erhalten.
Laupheim, den-----------
Louis Enderle, Mezger.
Schuldschein.
Herr Pfarrer Fricker in Donauricden hat mir heute
— ;• Einhundert Gulden lchnungsweise auf unbestimmte Zeit
zu 5 proc. jeden Jahrs auf den ersten Jänner verzinslich ge-
liehen. Ick) verpflichte mich, diese Summa auf die Verfallzeit
pünktlich zu verzinsen und nach einer vorausgegangenen vier-
teljährigen Aufkündigung dankbar wieder zurück zu bezahlen.
Erbach, den---------
Laver Lämlc, Maurer.
Noch ein Schuldschein.
Zum Ankauf einer Kuh hat mir heute Therese Dritschler
von hier — fünf und zwanzig Gulden geliehen, welche ich
bis aufs Neujahr 1835, sammt 30 kr. Zins unfehlbar zurück
zu zahlen mich verbindlich mache und indessen zu ihrer Beruhi-
gung das gekaufte Stück Vieh als Pfand verschreibe.
Pfaunstetten, den-------
Gabriel Klingler, Hirt.
R e v e r s s ch e i n.
Mein Nachbar Thomas Haueisen hat mir aus Gefälligkeit
erlaubt, mein Vieh für diesen Winter an seinem Brunnen in
seinem Hofe tränken zu dürfen, mit der Bemerkung, daß ich
nie hieraus eine Gerechtigkeit mache und auf Georgi nächsten
Jahrs wieder aufhören solle.
Vach, den-----------
Michael F lösch er.
N och ein Reversschein.
Lorenz Walter aus Niederhofen hat mir fünfzig Gulden in
Kronenthalern, die er erspart hat, zur Aufbewahrung ohne
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Zimpert_Strahl_von_Cr- Louis_Enderle Mezger Fricker Laver_Lämlc Maurer Therese_Dritschler Gabriel_Klingler Thomas_Haueisen Georgi Michael_F Walter
267
3) bei etwaigem Gewitterschaden oder andern Unglöcksfällen
keinen Nachlaß an dieser Pachtsumme anzusprechen habe. Zur
Bekräftigung dieß unterzeichnen sich eigenhändig ' >
Haßlach, den---------
Verpachter: Zwerger.
Pächter: Braun.
Miethskontrakt.
Simon Straus vermiethet von heute an auf sechs Jahr an
Wendelin Egger zwei Bund in seiner Scheuer, ober dem Pferd-
und Schafsiall um jährlich 25 fl. zu Aufbewahrung seines Fut-
ters, mit der Bemerkung, daß Pächter Egger zu jeder Zeit das
Futter holen dürfe, auf das Gebäude die nöthige Sorgfalt trage,
sich aber um keine etwaige Reparatur des Daches, oder andere
Abgaben annehme. Dieß eigenhändig.
Aepfingen, den-------
Simon Straus.
Wendelin Egger.
K l a g s ch r i f t.
Löbliches Schultheißenamt!
Felir Walser in Griesingen schuldet mir schon über zwei
Jahre 8 fl. für Heu, und ich kann ungeachtet allen gütlichen
Versuchen nicht zu meinem Guthaben kommen. Ich ersuche
deßhalb ein Löbliches Schultheißenamt, den Walser hierüber zu
vernehmen, ihm einen Zahlungstermin festzusetzen und nöthigen-
falls ihn strenge zur Zahlung anzuhalten. Auch ersuche ich,
mich über den Vorgang in Kenntniß zu setzen.
Mich damit rc.
Wolfhalden, den---------
Adam Schleker,
Pächter.
Anzeige.
Löbliches Schultheißenamt!
Der Schäfer auf der Markung Dettmensingen weidet seine
Schafe öfters auf meinen, an dieser Markung gelegenen Korn-
äckern. Ich habe ihn zwar schon gewarnt, allein er unterläßt
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
255
\
Anhang.
Kurze Sprachlehre.
Von den Nennwörtern.
Die Nennwörter haben drei Kennzeichen, welche uns zu-
gleich mit dem, was davon zu wissen nöthig ist, bekannt ma-
chen. 1) Sie benennen etwas, was man sogleich verstehen kann.
2) Sie haben eines von den Wörtchen: der, die, das; ein,
eine, ein bei stch. 3) Sie sind einigen Veränderungen unter-
worfen.
Deutewörter nennt man jene, welche auf einen Gegenstand
hindeuten, entweder bestimmt, dieß thun: der, die, das; oder
unbestimmt: ein, eine, ein. Diese Wörtchen deuten zugleich die
Gattung an, zu welcher jedes Nennwort gezählt wird. Die
Nennwörter mit dem Wörtchen der, ein, gehören zur ersten
Gattung (männliches Geschlecht), die mit dem Wörtchen d i e,
eine, zur zweiten Gattung (weibliches Geschlecht), die mit dem
Wörtchen das, ein, zur dritten Gattung (Sach-Gcschlecht).
Die Nennwörter können mit oder ohne Deutewort in vier
Endfällen verändert werden, und zwar in der Einzahl und in
der Mehrzahl.
Folgende Fragen erleichtern das Auffinden der.richtigen
End fälle:
Auf die Frage: Wer? folgt immer der erste Fall; auf
Wessen? was für? der zweite; auf Wem? der dritte, und auf
Wen? was? wodurch? wofür? wie lang? der vierte Endfall.
Das Nämliche gilt auch von der Mehrzahl.
Von den Sagewörtern.
Die Sagewörter kennt man: 1) daran, daß sie etwas von
dem Genannten aussagen, es sey dieß ein Nennwort, oder ein
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
man sich befindet, z. B. gehen, stehen, sinken. Unpersönliche ha-
den wir zwei: man und es.
Es gibt auch einfache, zusammengesetzte, regelmäßige und
unregelmäßige Sagewörter. Einfach sind jene, die nicht mit an-
dern Wörtern oder Sylben verbunden sind; z. B. stehen ist ein-
fach; aufstehen, beistehen rc. sind zusammengesetzt. Regelmäßige
Sagewörter sind jene, bei welchen in der Umwandlung der
Grundlaut des Stammworts durch alle Zeiten unverändert
bleibt. Unregelmäßige sind jene, welche nicht in allen Zeiten den
nämlichen Grundlaut des Stammworts behalten, was gewöhn-
lich schon in der jüngstvergangenen Zeit geschieht.
Die Sagewörtcr haben.das Eigene, daß sie 1) als Nenn-
wörter» und 2) als Beiwörter gebraucht, folglich auch als solche
umgeändert; 3) daß sie umgebildet werden können.
Ein Sagewort umbilden' heißt: selbes durch Formen, Zeiten,
Zahlen und Personen verändern; man braucht hier den Ausdruck
umbilden. ' __________
Von dem Fürworte.
Die Fürwörter heißen so, weil sie für andere Wörter, und
zwar für Nenn- oder Sagewörter dastehen.
Es gibt fünferlei Arten der Fürwörter:
1) Persönliche, z. B. ich, du, er, sie, es.
2) Zueignende, z. B. mein, dein, sein, unser, u. s. f.
3) Anzeigende, z. B. dieser, der, jener, selber rc.
4) Beziehende, z. B. welcher, der.
5) Fragende, z B. wer? welcher? was?
Alle diese Fürwörter können sowohl in der einfachen, als in
der Mehrzahl in vier Endsällen abgeändert werden.
Von den Beiwörtern.
Es gibt drei Kennzeichen der Beiwörter, die uns zugleich
mit Allem, was davon zu merken ist, bekannt machen: t) Sie
bezeichnen eine Eigenschaft, Beschaffenheit, oder einen Umstand
des Genannten, oder Gesagten. 2) Sie nehmen alle drei
Deutewörter zu sich. 3) Sie taffen sich nicht nur mit den Deu-
tewörtern verändern, sondern auch noch steigern.
Bestimmen ste das Genannte näher und gehören also zum Nenn-
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TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
260
2) Man schreibe die Wörter nach ihrer erweislich wahren
Abstammung.
3) Man schreibe die Wörter, wie man sie in guten Bü-
chern am häufigsten gedruckt findet.
4) Man Unterscheide die ähnlich lautenden Wörter im
Schreiben von einander; denn so vermag doch das Auge ihren
Unterschied zu bemerken.
5) Da die Unterscheidungszeichen zur Verständlichkeit bei-
tragen, so muß man lernen, sie auch richtig zu gebrauchen.
6) Die Wörter müssen so getheilt werden, wie man sie
nach Sylben im Reden trennt.
Besondere Regeln.
Große Buchstaben stehen:
1) Zu Anfang eines Rcdesatzcs.
2) Bei allen Nennwörtern und eigenen Namen.
3) Bei allen Ehrenwortern in Briefen, als: Sic, Ihnen,
Eure. Die Höflichkeit fordert dieß auch bei Freunden in den
Wörtern: Du, Dich, Dir rc.
4) Nach einem Punkte, wenn ein neuer Satz angeht.
5) Nach Frag- und Ausrufungszeichen, wenn sie den Satz
schließen.
Aa, ee, oo, verlängern den Ton; dieß thut auch das b,
wobei man aussen Schreibgebrauch achten muß, z. B. Haar,
Hahn, Seele, Schiffsboot, Noth. Wird a in ä verwandelt,
so fällt ein a hinweg: Haar, Härchen rc.
Das i wird durch c gedehnt. Das tz und ck werden selten
mehr gebraucht. Das s steht nur im Anfange, nie am Ende
des Wortes; das s hingegen steht nie im Anfange, sondern am
Ende einer Sylbe. Das ß steht vorzüglich bei solchen Wör-
tern, welche, wenn sie verlängert werden, ein ss erhalten. Die
Wörter müssen so getheilt werden, wie man sic nach Sylben
und Reden trennt. Bei zusammengesetzten Wörtern sehe man
auf die Zusammensetzung; ch, pf, ph, sp, sch, st, ß, th, kön-
nen nickt getrennt werden.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
— 262 —
wendigsten sind: Briefe, Konto, Quittungen, Schuldscheine,
Neversscheine u. s. w.
Zu einem guten Aufsatz wird erfordert, daß derselbe 1) le-
serlich, 2) orthographisch oder rechtgeschrieben und 3) sprach-
richtig, 4) deutlich, 5) vollständig, 6) kurz, 7) bestimmt
seye. Auch soll das zu Sagende so vorgetragen werden, daß es
das Wohlgefallen des Lesenden errege, oder doch wenigstens
keine Veranlassung zum Mißfallen darbiete, und 8) die übliche
äußere Form haben.
Beifpielevon Aufsätzen.
Brief an einen Kameraden.
Lieber Johann!
Bei meinem Vetter geht mir's recht gut. Er will mich im-
mer bei steh behalten; auch wenn ich aus der Sckule entlassen
bin. Weil er das Schreiben nicht gelernt hat, so muß ich ihm
Alles schreiben, was er schriftlich zu besorgen hat. Gestern habe
ich eine Rechnung gemacht und dafür hat er mir ein Geldstück
geschenkt. Zch bin ftoh, daß wir reckt lernen müssen. Der
Herr Lehrer meint cs gewiß nicht bos, wenn er auch mit den
Nichtskönnern zankt.
Mein Vetter leidet es nickt, daß ich eine Schule versäume
und der Herr Lehrer kommt oft zu uns.
Bleibe gesund! es grüßt Dich Dein Freund
Sulmingen, den---------
Wilhem.
Brief ein seine Eltern.
Theure Eltern!
Gegenwärtige Gelegenheit gibt mir Veranlassung, Euch zu
melden, daß ich letzten Sonntag glücklich, aber sehr spät und
ganz ermüdet nach Hause kam. Mein Vetter zankte mich, daß
ich so unvorstchtig sey und mich so spät auf einen so ungereimten
Weg mache und in die Nackt einlasse. Er beruhigte stck aber,
da ich ihm sagte, daß der Vater mich bis nach B. — begleitet
habe. Die Base ist schon ein Paar Tage unwohl, doch ohne
alle Gefahr. Zch mangle mein Sacktuch; habe ich es etwa bei
Euck liegen lassen, so schicket es mir gclegcnheitlich. Bleibt
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
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proc. anvertraut. Ich verpflichte mich, dieses Geld wie mein
Eigenthum zu verwahren und auf sein Verlangen ohne Aufent-
halt verabfolgen zu lassen.
Heufelden, den---------
Gerhard Spengler,
Gemeindepfleger.
Zeugniß.
Joseph Kramer aus Heppach hat bei mir schon vier Jahre
als Hausknecht gedient und sich während dieser Zeit durch
Fleiß und tadelfreies Betragen allgemeine Liebe und Achtung
erworben, so daß er jedermann empfohlen zu. werden verdient.
Rißdissen, den---------
Bücher,
Gastgeber zum Roßle.
N o ch ein Zeugniß.
Valentin Herrmanuz aus Unlingen erlernte feit zwei und
ein halb Jahr das Schlosserhandwcrk bei mir und hat sich
während diesen seinen Lehrjahren durch Fleiß, Lernbegierde, stille
Verträglichkeit, so wie durch ein sittliches, musterhaftes Betra-
gen ausgezeichnet und dadurch sich allgemeine Achtung und Liebe
erworben, deßwegen man ihn auch jedem Schlossermeiftcr bestens
zu empfehlen für verpflichtet hält.
Ehingen, den-----------
Johann Zoller,
Schlosser- und Zunftmeister»
Pachtkontrakt e.
Unterzeichnete haben heute folgenden Kontrakt abgeschlossen:
Alois Zwerger überläßt dem Fidel Braun zwei Iauchert
Acker in der Steppe zwischen Konrad Gaup und Daniel Locher,
von heute an auf neun Jahre unangesäet, mit-den Bemerkungen,
daß:
1) Braun alle Jahre auf Martini 15 fl. Pachtgeld und zwei
Schessel Veesen zu entrichten,
2) alle Abgaben ohne Ausnahme, die auf demselben ruhen,
allein zu entrichten, und
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Gerhard_Spengler Joseph_Kramer Valentin_Herrmanuz Johann_Zoller Johann Alois_Zwerger Konrad_Gaup Konrad Daniel_Locher Martini
268
es doch nicht. Ich ersuche deßwegen ein Löbliches Scbultheißen-
amt, den Schäfer aufmerksam zu machen und es ihm zu unter-
sagen, widrigenfalls ich auf Schadenersatz antragen muß.
Mich damit k.
Donaurieden, den---------
Baltas Grupp,
Ortsvorsteher.
Ortsbeschreibung.
H—. liegt an der Straße von Biberach auf Ulm in einer
schönen überaus fruchtbaren Gegend in einem kleinen Thälchen
rings mit Bäumen umgeben. Durch den Ort fließt ein kleiner
Bach. Der Ort ist schon gebaut und hängt an einem kleinen
südlich abgedachten Hügel, was ihm ein sehr romantisches An-
sehen gibt. Der Ort zählt ungefähr 800 Seelen, hat eine schone
Kirche, ein hübsches Schulhaus. Mehrere sehr gangbare Gast-
hofe u. dergl. Der Ort liegt 2 Stunden von Ulm und 4 von
Biberach. Gehört ins Oberamt Wiblingen. Die Einwohner
ernähren sich meist vom Ackerbau und Viehzucht. Auch gehört
Obst und Weinbau unter ihre Hauptnahrungszweige rc. re.
N. B. Der Lehrer wird übrigens die Schüler Veränderungen
in der Form und dem Inhalte aller Arten schriftlicher Aufsätze,
die für das gemeine Leben gehören, selbst suchen lassen, und
sie in eigener Erfindung und in der Entwerfung derselben üben.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
256
Fürwort; daher der Name Sagewort. Man nennt sie auch
Zeitwörter, weil sie nebst der Aussage noch die Zeit anzeigen,
in der etwas geschieht. 2) Sie lassen sich durch Formen, Zei-
ten, Zahlen und Personen verändern. Es gibt vier sogenannte
Formen, 1) die Stammform, 2) die Befehlsform, 3) die bestimm-
te und 4) die unbestimmte Redeform. Die Stammform enthält
das Stammwort und ist gleichsam der Stamm, aus welchem die
Veränderungen hervorgehen. Die Befehlsform enthält das Be-
fehlswort, und drückt einen Wunsch, eine Bitte oder einen Be-
fehl aus. Die bestimmte Nedeform findet statt, wenn man be-
stimmt ohne Beschränkung etwas sagt. Die unbestimmte Rede-
form aber findet statt, wenn man etwas zweifelhaft redet, oder
die Rede eines Andern angeführt wird.
Es gibt sechs Zeiten: 1) die gegenwärtige; sie steht, wenn
eine Handlung wirklich geschieht. 2) Die jüngstvergangene, wenn
eine Handlung vorüber ist, und gesagt werden kann, ohne ein
Hülfssagewort zu gebrauchen. 3) Die ganz vergangene Zeit,
wenn eine Handlung als vergangen gesagt wird, mit dem Hülfs-
sagewort: habe oder bin, seyn. 4) Die längstvergangene Zeit,
wenn eine Handlung als vergangen gesagt wird mit dem Hülfs-
wort : hatte oder war. 5) Die zukünftige Zeit, wenn eine Hand-
lung als künftig gesagt wird, mit dem Hülfswort: werden. 6)
Die künftigvergangene Zeit, wenn eine Handlung so gesagt wird,
als wäre sie schon geschehen, obfchon sie noch künftig ist. Hier
braucht man die Hülfswörter: haben werden, oder seyn werden.
Zahlen gibt es auch hier zwei, nämlich die Einzahl und ^die
Mehrzahl.
Personen können bei jedem Sagewort dreierlei stehen, und
zwar drei in der Einzahl und drei in der Mehrzahl.
Es gibt fünf Gattungen der Sagewörter: 1) die helfenden,
2) die thätlichen, 3) die leidentlichen, 4) die zuständlichen, 5) die
unpersönlichen. Die helfenden nennt man so, weil sie bei der Um-
bildung der übrigen Sagewörter zu Hülfe genommen werden;
sie sind: haben, seyn und werden. Thätliche Sagewörter heißen
jene, die ein Thun anzeigen, z. B. loben, werfen. Die leident-
lichen Sagewörter zeigen ein Gethanwerden an. Zuständliche
Sagewörter sind jene, welche einen Zustand bezeichnen, in dem
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]